passive Giralgeldschöpfung
Die Giralgeldschöpfung durch die Geschäftsbanken ist von der Geldschöpfung durch die Zentralbank zu unterscheiden.
Von passiver Giralgeldschöpfung durch die Geschäftsbanken spricht man, wenn ein Kunde bei einer Bank Bargeld auf sein Girokonto einzahlt (= Sichteinlage). Damit ist in Höhe der Einzahlung Giralgeld entstanden, dem ein entsprechende Bargeldsumme bei der Bank gegenübersteht.
Beispiel 1:
Anton hat 1500 € in Bar zu Hause. Diese nimmt er und zahlt sie auf sein Girokonto bei der DBank ein. Damit hat die BDank 1500 € zur Verfügung und es ist passives Giralgeld in Höhe von 1500 € geschöpft worden.
aktive Giralgeldschöpfung
Von aktiver Giralgeldschöpfung spricht man, wenn die
Bank die Sichteinlagen der Kunden nutzt um einem anderen Kunden einen Kredit zu geben. Dieser Kredit wird ihm dann auf einem Girokonto gutgeschrieben und steht ihm zur Verfügung. Damit haben sich die Sichteinlagen der Bank verdoppelt.
Beispiel 2: Die dbank nimmt die 1500 € und verleiht sie an Bernd. Dies macht sie indem Sie Bernd, den Betrag auf seinem Girokonto gutschreibt und gleichzeitig ein Kreditkonto für Bernd mit -1500 € anlegt. Das Guthaben auf dem Konto des Anton bleibt bestehen. Die die Bank hat nun Sichteinlagen von 3000 € Diese werden gedeckt aus der Einlage des Anton und der Forderung gegen den Bernd auf Rückzahlung des Kredites.
Wird dieser Kredit nun zur Begleichung einer Rechnung auf das Girokonto eines Dritten überwiesen verschiebt sich das Sichtguthaben des zweiten Kunden auf das Konto des Dritten. Damit stehT der Bank neues Giralgeld für eine neue Kreditvergabe
und damit möglicherweise eine neue Verdoppelung zur Verfügung.
Beispiel 3:
Bernd hat bei Caesar ein Fahrrad gekauft für 1500 €. Mit den 1500 € auf seinem Konto bezahlt Bernd das Fahrrad. Caesar hat nun auf seinem Konto bei der dbank ein Guthaben von 1500 €. Die die Bank nimmt dieses Geld und verleiht es an Emil. Damit hat die dbank insgesamt giralgeld in Höhe von 3000 € geschöpft und insgesamt Forderung aus in Höhe von 4500 € gegen sich.
Diesen
theoretisch endlosen Kreislauf nennt man multiple
Giralgeldschöpfung. Diese wird allerdings durch die Geldpolitik der
Zentralbank, z.B. die Mindestreservenpolitik, gebremst.